Peshawar ist von alters her ein bedeutendes Zentrum der freiheitsliebenden Paschtunen-stämme. Heute ist es die Hauptstadt der Northwest Frontier Provinz von Pakistan. Die Stadt liegt am Kabulfluss und an den von Rawalpindi kommenden und über den legendären Khyberpass nach Kabul in Afghanistan führenden Handelswegen. Gleich auβerhalb Peshawars beginnen die alten Stammesgebiete, welche von den Paschtunen bewohnt werden und wo deren eigene Gesetze gelten. Pakistanische oder gar westliche Gesetze haben dort keinen Platz. Diese Stammesgebiete erstrecken sich über einen weiten Bereich der heutigen pakistanisch-afghanischen Grenze. Der Stolz dieser Menschen beherrscht auch die Atmosphäre innerhalb der Stadt. Die lebhafte und lange Geschichte verdankt die Stadt seiner strategisch günstigen Lage zwischen dem Khyberpass und dem fruchtbaren Industal. Bereits 327 v.Chr. belagerten die Truppen Alexander des Grossen die gut befestigte Stadt Pushkalavati unweit von Peshawar. Arier, Perser, Mongolen und Araber zogen im Laufe der Jahrhunderte über den Khyberpass und durch die Stadt nach Süden. Stark geprägt wurde sie dann später durch die Engländer, welche Peshawar 1901 zur Provinzhauptstadt im umkämpften äußersten Nordwesten des damaligen Britisch-Indien machten.